Kommentar: | Zur chronologischen Einordnung: "Dites, que faut-il faire?" erschien 1886 in der Sammlung "Airs italiens du XVIII.e siècle" (siehe Quellen). Frühere Textzeugen sind nicht bekannt. Chronologische Einordnung der Orchesterfassung nach Datierung der Uraufführung am 30. November 1888 in Mainz laut Handschrift in US-CAh (siehe Quellen). - Bei der Originalkomposition dieser Bearbeitung handelt es sich um eine Opernarie, deren Text in einem Libretto der Oper "Il Vespasiano" von Carlo Pallavicino nachgewiesen ist, das Libretto stammt von Giulio Cesare Corradi: „IL / VESPASIANO / DRAMMA PER MVSICA / DI GIULIO CESARE CORRADI. / Da rappresentarsi nel Famosissimo / Teatro di Torre di Nona / L’ANNO MDCXDIII. / [...] / In Roma, per Gio: Francesco Buagni. 1693. / Co licenza de‘ Superiori.“ (Exemplar: I-Rn, 34.2.A.30). Der Arien-Text findet sich im 2. Akt, 9. Szene. Eine handschriftliche Partitur dieser Arie ist in einer Sammelhandschrift in I-Rli enthalten (Fondo Chiti, M 15/2.5), die insgesamt 20 Arien überliefert. In der Datenbank CLORI. Archivio della cantata italiana ist diese Handschrift dem Libretto gemäß dem Komponisten Pallavicino und dem Librettisten Corradi zugeordnet (siehe https://cantataitaliana.it/scheda/1798#, für den Hinweis auf diesen Eintrag danke ich Ruth Müller-Lindenberg, Hannover). RISM verzeichnet zwei Textzeugen dieser Arie, doch ist die Komposition hier Giacomo Carissimi zugeschrieben (siehe für die ital. Sammelhandschrift https://opac.rism.info/search?id=850030777&View=rism, und für eine Abschrift in D-MÜs: https://opac.rism.info/search?id=451017104&View=rism). - Die Uraufführung der Oper "Il Vespasiano" fand bereits 1678 statt, das genannte Libretto von 1693 gibt demnach eine spätere Bühnenfassung der Oper wieder. Im Libretto der Uraufführung des "Vespasian" ist die Arie "Fingo per mio diletto" nicht enthalten: „IL / VESPASIANO / Drama per Musica / Nel nuovo Teatro Grimano di S. Gio. Chrisostomo. / L’ANNO 1678. / DI GIULIO CESARE CORRADI. / [...] / IN VENETIA, MDCLXXVIII. / Per Francesco Nicolini. / Con Licenza de‘ Super. e Privilegio“ (Exemplar I-MOe, 83 B 2/3, Download bei IMSLP). Auch in zwei handschriftlichen Partituren der Oper (I-MOe und I-Vnm, Download bei IMSLP) findet sich die Arie nicht. Dieser Befund legt die Vermutung nahe, dass "Fingo per mio diletto" in der Aufführung 1693 als Einlagearie statt der ursprünglich an dieser Stelle vorgesehenen Arie verwendet wurde. Einlagearien wurden jedoch in der Opern-Bearbeitungspraxis des 17. und 18. Jahrhunderts nicht als solche gekennzeichnet, ebensowenig wurden originale KomponistInnen und LibrettistInnen genannt, sodass diese hier zunächst weiter als unbekannt gelten müssen.
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